
Jeder Züchter kennt den Einfluss des Bullen in der Herde, hat er doch den größten Einfluss auf die Nachzucht einer Generation. Deshalb folgen wir dem Leitsatz: “Der Bulle ist die halbe Herde“.
Es wurde von Anfang an auf die besondere Qualität der eingesetzten Bullen Wert gelegt. Nicht nur die Rassemerkmale, sondern auch der Charakter des Herdenbullen spielt eine bedeutende Rolle.
Um einer zu engen Inzucht vorzubeugen, haben alle Bullen einen Abstammungsnachweis über mindestens vier Generationen, so dass eine vertretbare Anpaarung möglich ist.
Eine Selektion nach der Farbe (schwarz oder grau) wird nicht praktiziert. Da in den zurückliegenden Generationen der Vater -und Mutterlinien auch immer mal graue Elterntiere eingesetzt wurden, fallen auch graue Kälber obwohl beide Eltern schwarz waren und auch umgekehrt. Der graue Farbschlag ist sicher zur Zeit ein „Modetrend“.

Hektor von der Kleewiese
Hektor war unser erster Herdenbulle. Ein schwarzer Bulle im unterem Größenmaß (85 cm) mit einer besonders guten Bemuskelung. Im Charakter war er gutmütig aber Fremden gegenüber etwas Vorsichtig. Seine Nachzucht (besonders viel Weibliche) liegen voll im Rassetrend. Er vererbte beide Farbschläge, die Kälber waren nach der Geburt sehr vital und sehr selbstbewusst. Vier Kühe unserer Herde haben ihm zum Vater. Weitere fünf männliche Nachkommen werden in anderen Zuchten als Herdenbullen eingesetzt. Aufgrund seines Alters schied er 2019 aus der Zucht aus.

Anton von Heine
Anton bestach durch seinen besonders guten Charakter. Jeden Tag wollte er seine Streicheleinheiten. Er war ein schwarzer Bulle mit einer Größe von 105 cm. Er war nur ein Jahr im Einsatz, so dass nur eine Kuh in unserer Herde seine Gene weiterträgt. Sie hat seinen Charakter geerbt und deshalb für die Zucht sehr wertvoll.
Anton ist jetzt Herdenbulle in der ersten Dahomey-Zucht in Portugal.

Lord von Westrick
Lord kam als Jungbulle zu uns und sollte etwas Farbe (grau) in die Herde bringen. Er stand im mittleren Rahmen (90 cm). Verletzungsbedingt (Beinbruch) musste er vorzeitig aus der Zucht ausscheiden, so dass nur zwei Kälber nach ihm geboren wurden. Das vorzeitige Ausscheiden haben wir sehr bedauert, denn er war charakterlich und vom Standard her ein sehr angenehmer Bulle.

Hubertus von der Spreeaue
Hubertus ist die eigene Nachzucht und Sohn von Hektor. Ein schwarzer Bulle in sehr männlicher Prägung und 100cm groß. Es ist ein Bulle, der fast den gesamten Rassestandart erfüllt, mit umgänglichem Charakter und ganz ruhigem Wesen. Da unsere Zuchtherde zur Hälfte aus seinen Halbschwestern besteht, kann er nur bedingt eingesetzt werden. Seine wertvollen Gene kann er trotzdem an zwei mit ihm nicht verwandte Mutterlinien weitergeben.

Moritz von der Spreeaue
Moritz ist ein grauer Jungbulle im mittleren Rahmen (90 cm). Er bekommt alle Hektor-Töchter ab 2021 zugeführt. Er ist sehr typvoll und umgänglich als Jungbulle. Über seine Erbkraft kann noch keine Aussage getroffen werden. Zukünftig soll er einer grauen Herde als Herdenbulle zugeteilt werden.

Mucki
Dieser Bulle kam 6-jährig als Nachfolger von Hektor in die Herde zu uns. Ein sehr harmonischer grauer Bulle. Da er völlig blutsfremd zu unserer Zuchtherde war, er aus seiner Herde aus dem gleichen Grund ausscheiden musste wie unser Hektor (genügend weiblicher Nachwuchs), haben wir uns schon auf seine Nachzucht gefreut. Leider kam es nicht dazu. In seiner neuen Umgebung wurde er sehr bösartig. Zweimal hat er mich ohne Vorwarnung angegriffen und schwer verletzt. Der Vorbesitzer kannte dieses Verhalten bisher nicht. Um diese Eigenschaften nicht weiter zu vererben, haben wir ihn wieder zurückgegeben, jedoch gleich nach seiner Ankunft hatte er eine Kuh gedeckt. Ein graues Bullenkalb gibt es nun nach Mucki. Wir werden es behalten um zu sehen, wie es sich später in seinem Charakter entwickelt. Vielleicht sollte man so alte Bullen nicht mehr umsetzen.